Also nun bin ich seit 18 Oktober 2010 in Thailand und es ist noch immer jeder Tag ein neues Abenteuer.
Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Wenn ich die letzten zweieinhalb Jahre zurückdenke, dann habe ich schon extrem viel erlebt. Sehr viel Positives und um die Spannung aufrecht zu erhalten waren auch ein paar unangenehme Erfahrungen mit dabei.
Seit Ende Dezember bin ich nach einer fast zweimonatigen Motorradtour quer durch den Isaan wieder in Nong Bua Lamphu sesshaft geworden. Leider musste ich mich von meiner Freundin in Nan trennen, da sie sich von einem fleißigen netten Menschen in eine faule, störrische dumme Ziege verwandelt hat.
Die Thailändische Kultur
Es ist eines der interessantesten Dinge überhaupt, zu beobachten wie Menschen sich verhalten. Generell kann man ja Thailand als Land der zwei Gesichter bezeichnen. Was ein Thai sagt und was er tatsächlich denkt hat miteinander so viel zu tun wie Kuhdung mit einem Tintenfisch. Aber trotzdem gibt es ja irgendeine Ordnung darin wie hier das Leben organisiert wird – es ist nur für Menschen die im zivilisierten Westen aufgewachsen sind oft nicht erkennbar. Mein bester Freund hier sagt ich würde es ein weiteren zwei bis drei Jahren verstehen – Da bin ich echt mal gespannt ob ich das jemals durchhole.
Das einzige was in der Thailändischen Kultur ziemlich offensichtlich scheint ist die gesellschaftliche Hierarchie und bis heute habe ich noch keinen Choleriker kennengelernt oder auch nur gehört das es einen gibt.
Der Wandel in Thailand
Was in Thailand allerdings auffällt ist die extreme Geschwindigkeit mit der sich hier alles verändert. Vor allem die Preise steigen in einem Ausmaß, dass ich vorher noch nie gesehen habe. Der Verdienst der Feldarbeiter hat sich in den letzten drei Jahren vervierfacht. Grundstückspreise haben sich zum Teil verzehnfacht. Damit geht, so denke ich, bald die relaxte Kultur verloren. Mit den neuen Medien, Fernsehen und Facebook wird auch hier die Gier nach mehr von dem was man nicht braucht geweckt.
Der Untergang des Natürlichen
Ich hatte wirklich noch Glück als ich vor zehn Jahren zum Ersten Mal nach Thailand kam, gab es noch Menschen die wie Menschen gelebt haben. Ohne Strom und ohne fließend Wasser. Das war wirklich eine der schönsten Zeiten die ich erlebt habe. Wir gingen zum Dorfbrunnen und holten Wasser. Dabei traf man andere Leute, Quatschte und eventuell kam man vier Stunden später ohne Wasser wieder nach Hause weil man einfach irgendwo «abgesoffen» war. Diese Unbekümmertheit geht hier gerade in einem Tempo verloren, dass ich denke in zwei Jahren können sich vielleicht manche nicht einmal mehr daran erinnern wie es ist relaxt und ohne Stress zu leben. Aber das ist halt der Lauf der Dinge oder der Welt.
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